„Im 21. Jahrhundert“ ist ein politischer Roman mit spannungsreichen Elementen, jedoch kein Thriller. Er spielt um die Mitte unseres Jahrhunderts im Zeitraum 2047 bis 2056 in der großen, vornehmlich amerikanischen, aber ebenso in der russischen Politik und thematisiert die Gefahren des Regierungspopulismus für die internationale Ordnung. Die Handlung führt schließlich in einen Krieg zwischen der Nato und der Russischen Föderation, dessen Beendigung zugleich das Ende des Romans bildet. Erzähler und Protagonist ist der Deutsch-Amerikaner Ludwig Fischer, Politikwissenschaftler und Autor, der über seinen schriftstellerischen Erfolg zum Berater der populistisch-republikanischen US-Präsidentin Pia Gallagher wird. Fischer kann nicht verhindern, dass sich die Konflikte zwischen den USA und dem populistischen russischen Präsidenten Semjonow zu einem Krieg in Osteuropa ausweiten. Im Krieg folgt auf die US-Präsidentin der demokratische Nachfolger Michael Cane, zu dem Fischer eine Freundschaft aufbaut. Doch beiden gelingt es nicht, einen Verhandlungsfrieden zu erreichen. Dazu trägt maßgeblich bei, dass die VR China Russland kriegswirtschaftlich erheblich stützt. Der russische Präsident Semjonow lehnt angesichts einer erfolgreichen defensiven Kriegführung jede diplomatische Initiative der Nato zur Beendigung des Krieges ab, um sein Regime zu erhalten. Im Gefühl, politisch gescheitert zu sein, beabsichtigt Fischer seinen Rückzug aus der Politik. Doch US-Präsident Cane hält ihn als Chef der neu gegründeten Militärakademie zur Weiterbildung von Führungspersonal „New West Point“ als Mitglied der US-Administration. Mit Fischers Nähe zum Militär nimmt die Handlung mehrere überraschende Wendungen, die Fischer über den Kriegshelden in der Abwehrschlacht um Bogdiliansk zum Oberbefehlshaber der Nato aufsteigen lassen. Fischer wird nach einem Kampf im Rahmen der nachfolgenden Nato-Offensive russischer Kriegsgefangener. Im Lager für politische Häftlinge Seriotogorsk in Nordsibirien nimmt er Einfluss auf die Organisation und die mediale Präsenz der russischen Opposition. Nachdem ein von ihm mit Semjonow verhandelter Waffenstillstand nicht zum Frieden führt, kehrt Fischer an die Spitze der Nato-Streitkräfte zurück, um am Ende in einer turbulenten Phase inneren Widerstandes gegen das Regime Semjonow und des militärischen Vormarsches der Nato zum Friedensstifter zu werden.
Ludwig Fischer ist Protagonist und zugleich Erzähler der Handlung. Als Politikwissenschaftler, Zeithistoriker und Volkswirt verfasst er einen Roman über Amerikas Politik im Zweiten Weltkrieg und im aufziehenden Kalten Krieg. Er vertritt liberale Einstellungen, ist ein diplomatischer, intellektueller Charakter, gewährt jedoch tiefe Einblicke in seine Gedanken- und Gefühlswelt. Damit wird die Identifikation der Leserschaft mit dem Erzähler aufgebaut. Er lebt als Single, führt keine Beziehung, ist von Ellen Gates fasziniert, fühlt sich von ihr angezogen, ohne sich – lange – in sie zu verlieben.
Ellen Gates ist Fischers immer verständnisvolle emphatische Beraterin, Vertraute, dann Partnerin.
Michael Cane ist willensstark und zugleich kooperativ. Seine enge Freundschaft lässt ihn eine emotionale Grabrede auf Ludwig Fischer halten.
Viktor Semjonow vereinigt in sich den Machtmenschen mit Fischers vertrautem Gesprächspartner.
Band 1 – Den Frieden verspielt
Ludwig Fischer arbeitet im bayerischen Wirtschaftsministerium und veröffentlicht den Roman „1946“ über die Entstehung des Kalten Krieges. Dies bringt ihm den Pulitzer-Preis und eine hohe Popularität in der liberalen, intellektuellen Elite der US-Ostküste ein. Fischer entwickelt eine enge Freundschaft zu Ellen Gates, Präsidentin der gleichnamigen Stiftung. Er lernt die republikanische US-Präsidentin Pia Gallagher kennen, deren Innen- wie Außenpolitik stark von konservativem Populismus bestimmt ist. Fischer wird zum außenpolitischen Berater der Präsidentin. Unterdessen verschärfen sich Konflikte in Europa zwischen der Nato und der Russischen Föderation, die das autoritäre Regime in Belarus gegen eine starke Demokratiebewegung stützt. Über die Eskalation der inneren Unruhen in Belarus interveniert Russland militärisch. Seine Truppen verletzen die Grenze des Nato-Mitgliedes Litauen. Dadurch kommt es zum Krieg zwischen Russland und der Nato. Strukturelle Ursache der Konfliktverschärfung sind die von populistischen Motiven der nationalistischen Politik Russlands und der USA verschärften internationalen Spannungen. Ludwig Fischer verliert seinen beratenden Einfluss auf die US-Präsidentin.
Nach der Wahl des Demokraten Michael Cane zum US-Präsidenten entsteht schnell ein enges Vertrauensverhältnis mit Fischer. Cane macht Ludwig Fischer zum Staatssekretär im Außenministerium. Beide ergreifen diplomatische Initiativen für einen Verhandlungsfrieden.
Band 2 – 2054: Krieg!
2054. Russlands Präsident Semjonow lehnt eine diplomatische Lösung des Krieges ab. Er wird von der Volksrepublik China kriegswirtschaftlich massiv gestützt. Ludwig Fischer sieht sich mit seiner Außenpolitik gescheitert und bittet Präsident Cane um seine Entlassung. Der will ihn als Vertrauten nicht verlieren und beauftragt ihn mit dem Aufbau von New West Point, einer Militärakademie zur Weiterbildung von Stabsoffizieren und der Generalität. Über diese Funktion wird Ludwig Fischer als Berater zur 4. Armee gerufen, als dort die russische Offensive beginnt. Fischer wird im Verlauf der Schlacht Kommandeur der 4. Armee und erringt einen sensationellen Sieg, der ihn zum Oberbefehlshaber der Nato macht. Im UN-Gebäude in New York wird ein Anschlag russischer Agenten auf Fischer verübt, der schwer verletzt genest. Fischers Freundschaft zu Ellen Gates wandelt sich in eine Beziehung, bevor er nach Europa für die Offensive der Nato bei Seriamansk zurückkehrt. Dort greift er an der Front ein. Sein Panzer wird zerstört. – Die Welt ist überzeugt, Fischer sei tot.
Band 3 – 2055: Russland
2055. Ludwig Fischer gerät verletzt in russische Gefangenschaft. Um diese geheim zu halten und ihn zu isolieren, kommt er in Russlands größtes, geheimes Lager für politische Gefangene im nordwestsibirischen Seriotogorsk. Über Vier-Augen-Gespräche mit Kommandant Mansukow erreicht er die Bildung einer Gefangenenvertretung und einer Lagerzeitung. Die Häftlinge wählen Fischer zum Vorsitzenden des Gefangenen-Rates. Als Chefredakteur der Istwestja Sibiria für die Häftlinge initiiert Fischer die Untergrundzeitung Istwestja Nowa, die über das Internet in Russland und weltweit verbreitet wird. Unter dem Pseudonym „Alexander Puschkin“ wird Fischer der Führer der russischen Opposition. Silvester wird die Zeitung spektakulär enttarnt. Fischer nutzt das für einen öffentlichen Aufruf an Präsident Semjonow, Waffenstillstandsgespräche zu führen.
Band 4 – 2056: Sieg oder Frieden?
2056. Fischer führt als Bevollmächtigter der Nato in Moskau erfolgreich den Waffenstillstand herbei. Doch die Friedensgespräche in Genf scheitern. Fischer tritt wieder an die Spitze der Nato-Truppen. Über erfolgreiche Offensiven verliert die Russische Föderation ihre Fähigkeit zur Selbstverteidigung. Statt des Angriffs auf Moskau ruft Ludwig Fischer alias Alexander Puschkin die Russen zum passiven Widerstand auf, um den Frieden zu erzwingen. Es kommt zum Aufstand in Moskau. Als Präsident Semjonow Schießbefehl auf das Volk erteilt und den Einsatz taktischer Atomwaffen befiehlt, wird er von einem Bündnis aus der von Fischer in Seriotogorsk mitgegründeten Partei für Frieden, Freiheit und Solidarität, dem Innenminister und dem russischen Oberkommandierenden abgesetzt. Der Krieg wird beendet und Fischer übernimmt in Moskau als Militärgouverneur den Übergang in den Frieden.