Kapitel 6.Spotlight 4. Juni 2038, 22.00 Uhr.
Nachdem Donald dem Präsidenten in beinahe feierlichen Worten erklärt hat, er stehe ihm ohne Einschränkungen zur Verfügung, um im Dienste Amerikas an der Bewältigung dieser Krise zu arbeiten, egal ob im Camp, in Washington oder in Peking, läuft in Mike ein inneres Uhrwerk von beeindruckender Präzision ab: Donald soll gleich statt seiner vor der Presse reden.„Morgen werde ich mit dem gesamten Sicherheitsrat nach Washington fliegen, den Kongress einberufen und Donald als stellvertretenden Außenminister der Vereinigten Staaten vereidigen.“Spätestens jetzt überkommt Donald ein Schwindel-Anfall, und das, obwohl er weiterhin ganz fest in seinem Stuhl sitzt. Bei den Worten, die der Präsident spricht, fühlt Donald sein Herz immer lauter schlagen. Er ist mit einem Mal davon überzeugt, dass sich sein Herzschlag verlangsamt. Überhaupt nimmt er alles um sich herum wie in Zeitlupe war. Wieder fragt er sich, ob dies die Wirklichkeit ist, oder ob er der Zuschauer eines Filmes ist. Ob er derjenige ist, der aus der ersten Reihe im Kino alles ganz genau beobachten kann, ohne selbst zu den Handelnden zu gehören. Aber dieses Gefühl hält nur für eine kurze Zeit an, so lange an, bis Mike Donald eine Aufgabe zuweist, vor der keine Flucht, kein entrückt Sein vor der Wirklichkeit mehr möglich ist.
„Es ist spät geworden heute Abend. Wir haben ein erstes Ziel erreicht, nämlich zu einer Entscheidung zu kommen, die wir der staunenden Welt heute noch verkaufen können. Und um nicht den geringsten Zweifel daran aufkommen zu lassen, über welche Entscheidungsbefugnisse Donald Humber in Begleitung von Außenminister Bradley bei der bevorstehenden China-Mission verfügen wird, bin nicht ich es, der sich gleich vor die Kameras stellt. Donald, wir lassen jetzt unten an der Auffahrt, dort wo der Hubschrauber-Landeplatz liegt, ein Rednerpult aufstellen. Du wirst dann, sagen wir in einer halben Stunde, unter dem Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten, mit dem Zusatz – The Chief-Consultant -, verkünden, was nun geschehen soll: Dass Vincent und Du nach Peking fliegen, dass es kein zweites München geben wird und Amerika sich weder drohen noch erpressen lässt. Aber dass Du mit der ehrlichen Absicht reist, mit den Chinesen nach einer Lösung zu suchen, die ihrer Rolle als Weltmacht Rechnung trägt.“
Sogleich fordert der Präsident alle Anwesenden bis auf Vincent und seine drei engen Berater Jenny, Al und Donald dazu auf, den Besprechungsraum zu verlassen. Donald verfolgt jede von Mikes Gesten und Äußerungen genau. Bewunderswert ist für ihn dabei diese Mischung aus Entschlossenheit und Gelassenheit, die er gerade an den Tag legt. Warum redet er nicht selber, fragt sich Donald. Mike strahlt dochjetzt jene Souveränität aus, die es braucht, um den Chinesen klar zu machen, wie ernst wir es meinen. Kann ich das denn überhaupt auch nur annähernd so gut herüberbringen?
Donald verkneift es sich, diese letzte Frage dem Präsidenten laut zu stellen. Statt dessen reißen Al und Mike ihn mit bei den Formulierungsvorschlägen für seine Rede, die schon so bedrohlich nahe rückt. Donald kriegt seine innere Aufregung jetzt wieder in den Griff, diskutiert mit den Anderen mit. Wie selbstverständlich hat sich Jenny in der Zwischenzeit an den Computer gesetzt, der auf Mikes Schreibtisch in der Ecke des Besprechungszimmers steht, und teilweise ganze Sätze, teilweise aber auch nur kurze Stichworte mitgeschrieben. Nach zwanzig Minuten konzentrierter gemeinsamer Arbeit an der Struktur dessen, was Donald sagen wird, druckt Jenny vier übersichtlich geordnete Seiten aus und reicht sie Donald hinüber. Sie lächelt ihn hinreißend an und wünscht ihm viel Glück und gute Nerven. Donald ist ermutigt. Das steigert sich noch, als Mike ihm auf die Schulter klopft und sagt, keiner werde den Job so gut erledigen können wie Donald. Al dagegen bleibt stumm, blickt Donald nur freundich, aufmunternd an und drückt zwei Mal feste die Daumen in seinen beiden Fäuste, die dadurch mit den angewinkelten Unterarmen mitschwingen. Als die vier nun den Besprechungsraum verlassen, steigt in Donald das Lampenfieber blitzartig auf. Er merkt, wie sein Gesichtskreis verengt ist und der Kreislauf leicht absackt. Donald dreht sich in der Türe noch ein Mal unvermittelt um, so als wolle er fliehen. Doch er tut nichts anderes, als schnell ein Glas Wasser am Tisch zu trinken. Er fühlt sich jetzt wieder etwas besser, als er in den Vorraum tritt, wo der gesamte Nationale Sicherheitsrat versammelt ist und auf ihn wartet. Der Präsident lässt erst gar keine Pause eintreten, in der sich süpannung neu aufbauen könnte, und ruft mit lauter fröhlicher Stimme:“Auf gehts meine Dame, meine Herren. Legen Sie das freundlichste und entspannteste Gesicht auf, das sie zu bieten haben und demonstrieren sie Gelassenheit – eine Gelassenheit, aus der die Macht der Vereinigten Staaten von Amerika, der ersten Nation der Erde spricht.“
Während die Gruppe die leicht abschüssige Auffahrt langsam hinunter schlendert, erkennt Donald zuerst das hell erleuchtete Rednerpult. In der hinter den Scheinwerfer-Lichtkegeln tiefschwarzen Dunkelheit ist deutliches Gemurmel zu hören. als Donald mit den übrigen näher kommt, treten aus der Nacht Trauben von Presseleuten heraus und bilden um das Pult in einem gebührenden Abstand von etwa zehn Metern einen weiten Halbkreis. Zwei Regierungsmitarbeiter sind nun damit beschäftigt, den Fernseh- und Radio-Korrespondenten die kabellosen Mikrophone mit den Symbolen von Sendern rund um die Welt aus den Händen zu nehmen, um sie in eigens dazu vorgesehenen Halterungen vor dem Rednerpult zu befestigen. Der Präsident läuft an Donalds rechter Seite. Links von ihm gehen Al und Jenny. Sie und die ganze Gruppe bleibt stehen, als Donald gute fünf Meter vor dem von grellem, weißem Licht auf hohen mobilen Masten überfluteten Rednerpult ankommt. Eine Sekunde zögert Donald, bleibt mit den Anderen stehen, wendet seine Augen noch ein Mal zu Mike, dann zu Al und Jenny. Auffordernde, lächelnde Gesichter rings um ihn. Donald setzt sich in Bewegung, macht die letzten sechs Schritte zum Pult so, als wäre dies eine feierliche Prozession. In seinen beiden Händen hält er die locker zusammen gerollten Seiten. Sein letzter Gedanke, bevor er die Blätter ablegt und den Kopf zu seinem Publikum anhebt, besteht aus der konfusen Vermengung von – gut, dass du gerade noch deinen Pullover über gezogen hast, doch mittlerweile ganz schön kühl geworden – und – Ileen, bitte sitze jetzt auch vor dem Bildschirm, in deiner New Yorker Wohnung, und bebe nur ein klein wenig mit mir, weil du weißt, welches Herzklopfen dieses Rampenlicht bei mir verursachen muss.
Die letzten Journalisten mit Mikros in den Händen drängeln sich zum Rednerpult vor, um ihre Aufnahme-Instrumente durch die Helfer in Position bringen zu lassen. Dabei herrscht ein Schubsen und ein Stimmengewirr, dass Donald für einen Moment stoisch in sich stoisch aufsaugt. Er nimmt erst nur die Masse von Mikrophonen wahr, die sich vor ihm wie ein Orchester um den Dirigenten aufgebaut haben. Donald schätzt sie auf weit über fünfzig. Siebzig bis achtzig Sender und Agenturen von überall auf der Welt mögen das sein. Ruhig, Mann, die Nerven behalten, beschwört er sich. Bewegungslos sieht er in die Runde; er entspannt seine Gesichtszüge und legt ein strahlendes Lächeln auf, von dem Donald in diesem Moment felsenfest überzeugt ist, dass es nicht künstlich, nein, dass es wirklich überzeugend wirken muss.
„Aber meine Damen, meine Herren, Contenance! Es kommt doch noch jeder von Ihnen dran. So viel Zeit haben wir immer, egal wie die Lage in Asien auch sein mag.“Gelächter macht sich breit. Donald denkt: Gut gemacht, alter Junge. Ein wenig Sympathie hast du dir jetzt beim Aufschlag sofort verschafft. Das kann gar nicht wichtig genug sein, schließlich bist du für die Bande hier ein unbeschriebenes Blatt. Wie mögen die meisten Journalisten wohl geguckt haben, als sie vor einer knappen halben Stunde hörten, dass Donald Humber, dieser etwas verrückte Schriftsteller, dieser komische Präsidenten-Berater gleich reden soll. Erst jetzt nimmt er die Hitze wahr, die sich im grellen Licht von einem Dutzend Scheinwerfern auf mobilen Kurzmasten hinter dem Pult zu bündeln scheint. Doch nicht nur deshalb tritt ihm der Schweiß auf die Stirn. Mit dem Papiertaschentuch, das Donald aus der rechten Hosentasche zieht, wischt er sich über die Schläfen. Diese Bewegung in für die Weltpresse sichtlicher Gelassenheit auszuführen, soweit das überhaupt möglich sein sollte, beruhigt ein wenig.
Donald sieht auf die Blätter, die er auf dem Rednerpult abgelegt hat. Er bemerkt erst jetzt, dass in das Pult ein kleiner Monitor eingelassen ist, auf dem er sich selbst sieht, von einer Kamera aus aufgenommen, die aus vielleicht fünfzehn Metern Entfernung und einem erhöhten Standort frontal auf ihn gerichtet sein muss. Er sieht blitzartig auf, und weiß sofort: Dies ist die NBC-Fernsehkamera. Vorne am Pult prangt tatsächlich, wie von Mike angeordnet, das Wappen des Präsidenten. Darüber ist ein Namensschild aus Acryl angebracht, das in vornehmen, in Reliefstruktur gefassten silbernen Lettern einen gut lesbaren Schriftzug enthält: Ph. D. Donald Humber, darunter: The chief consultant of the President of the United States of America.Unmöglich durchfährt es Donald, dass dieses Schild in nicht einmal einer halben Stunde hier am Ort angefertigt worden sein soll. Mike, dieser Fuchs! Hat der gewiefte Taktiker die Sitzung etwa so inszeniert und war sich dennoch von Beginn an sicher, was dabei heraus kommen würde? Donald wird aus dieser Abschweifung gerissen, als einer der Regierungsleute die journalisten lautstark auf den gebührenden, vielleicht acht Meter betragenden Abstand zurückdrängt.
„Meine Damen und Herren, der Präsident hat in den zurückliegenden Stunden bis gerade eben mit den Mitgliedern des Nationalen Sicherheitsrates und weiteren, von ihm ausgewählten außenpolitischen Beratern die internationale Lage erörtert. Wir sind dabei übereingekommen, dass die heute in Asien eingetretene Situation als ernst, als sehr ernst zu beurteilen ist.“
Bei dem letzten Satz nimmt Donald noch weiter Tempo aus seinen ersten, nicht eben schnell vorgetragenen Worten. Er sieht vom Manuskript auf, greift mit beiden Händen fest an die Seitenränder des Pults und stützt die Unterarme leicht auf, um damit möglichst viel Gelassenheit zur Schau zu stellen. Er schwört sich darauf ein, seine Körpersprache bei den folgenden Sätzen im Monitor immer wieder zu erfassen – so schwer ihm das auch fallen dürfte bei der Konzentration, die Donald auf das bedächtige Finden der richtigen, gemessenen Worte verwenden muss.
„Die Regierung der Volksrepublik China hat im Verlauf der letzten drei Tage eine auffällige Konzentration von starken gepanzerten Verbänden an ihrer Grenze zur Mongolischen Volksrepublik vorgenommen. Zugleich sind Elite-Einheiten der Marine-Infanterie und der Fallschirmtruppen in den südlichen Häfen der Volksrepublik China verstärkt worden. Auch die Bewegungen der chinesischen Marine im südchinesischen Meer sind – auffällig.“Donald denkt bei sich mit einem Anflug von Vergnügen: Gut gemacht, du Laienspieler auf dem diplomatischen Parkett. Aber diesen Satz werden sie alle verstanden haben, Mike und Vince da hinter mir, und Mister Diang in Peking todsicher auch!“Daraufhin haben die Regierungen der Vereinigten Staaten sowie die großen asiatischen Mächte Indien, und Russland über ihre Diplomaten in Peking offiziell nachgefragt, welche Absichten die Regierung der Volksrepublik China mit diesen Maßnahmen verfolge.“
Donald legt eine kurze Pause ein, blättert demonstrativ langsam eine Seite seiner Aufzeichnungen um, starrt gerade aus mit ruhigem Augenausdruck in die NBC-Kamera und hebt erneut an.
„Unserem Botschafter in Peking wurde vom Minister für auswärtige Angelegenheiten mitgeteilt, China betrachte die Mongolische Volksrepublik und ebenso die Republik National-China auf Taiwan als Bestandteile der großchinesischen Nation. Die Regierung der Volksrepublik China verbitte sich daher jede Form der Einmischung einer vierten Macht in die inneren Angelegenheiten, die China mit der Mongolei und Taiwan im übergeordneten Interesse der nationalen Einheit Chinas zu regeln habe.“
Mehr sagst du nicht, impft Donald sich in Übereinstimmung mit den vorherigen Absprachen unter vier Augen in Mikes Besprechungszimmer ein. Die Türe für Diang muss offen bleiben! Sie müssen die Chance haben, ohne internationale Brüskierung auf unser Verhandlungsangebot einzugehen. – Donalds Gesichtszügen, die bisher bereits einen etwas spröden, offiziösen Ausdruck angenommen haben, verwandeln sich nun in eine starre, todernste Miene.
„Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika hat in dieser Situation die Sicherheit und Wohlfahrt der eigenen Nation und zugleich ihre Verantwortung für die Völker der Erde, für den Frieden auf der Erde fest im Blick. Es liegt nicht im nationalen Interesse der Vereinigten Staaten von Amerika, wenn eine Nation auf der Welt den Anspruch erhebt, das Schicksal anderer Staaten sei ein integraler Bestandteil des eigenen nationalen Handelns.Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika anerkennt dabei ohne jeden Zweifel das Recht der Volksrepublik China, ihren legitimen Platz in der internationalen Staatengemeinschaft einzunehmen, einen herausragenden Platz, der dem volkreichsten Staat der Erde angemessen ist. Wir wünschen uns sogar, dass die Regierung der Volksrepublik China bestrebt ist, die Wohlfahrt und Sicherheit ihrer Bürgerinnen und Bürger im Einklang mit dem internationalen Recht zu fördern. Das schließt nach den unverbrüchlichen Prinzipien, auf welchen die Politik von Präsident Vermont ruht, ein, dass sich China als integraler Bestandteil der Gemeinschaft gleichberechtigter Subjekte des Völkerrechts betrachtet. Dass dabei zuweilen auch Divergenzen zu weiteren Nationen auftreten können, betrachten wir als unvermeidliche Gesetzmäßigkeit des Weltstaatensystems. Wir bieten daher jede erdenkliche Hilfe an, als Moderator oder als Berater an der Lösung möglicher Konflikte mitzuwirken.“
Es folgt eine Unterbrechung von Donald Humbers Redefluss, die er unbedingt benötigt, um all seine Konzentration zu bündeln, all seine Kraft zu sammeln, um auch jedes einzelne der folgenden Worte langsam, mit einem dem Ernst der Lage entsprechenden Bedacht über seine Lippen zu bringen.“Gleichzeitig verwahrt sich die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika gegen jeden denkbaren Vorwurf einer unberechtigten Einmischung in die Angelegenheiten Chinas. Die Regierung der Vereinigten Staaten wird die volle Autonomie ihres Handelns auch in dieser schwierigen Lage behaupten und eigenständig Entscheidungen treffen, welche Maßnahmen sie für adäquat und absolut erforderlich hält, die nationale Sicherheit unseres Landes vollständig zu gewährleisten. An dieser Maxime der Politik der Vereinigten Staaten von Amerika, die wir im Interesse der Freiheit aller Nationen der Erde verfolgen, empfehlen wir auch anderen Regierungen sich zu orientieren. Eine solche gegenseitige Achtung unter den Staaten der Erde bildet die Voraussetzung dafür, im vertrauensbildenden Einvernehmen auf der internationalen Bühne kooperieren zu können.“
Wieder macht Donald eine Pause, wieder blickt er starr auf die Journalisten unmittelbar vor ihm, dann auf die Kamera über ihnen. Er hebt die Arme vom Pult, legt die rechte Hand, locker zur Faust geballt, an der Pultkante ab und stützt den linken Ellenbogen auf, um den Zeigefinger seiner linken Hand mahnend in die Scheinwerfer-Kegel zu strecken.
„Eines stellt die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika hiermit ganz unmissverständlich klar:- And this is without any doubt a very strong warning to the adress of the governement of the peoples republic of china: We won’t accept any aggression against any independent state all over the world, especially in the asian region! We will mobilize all of our great power, and our enormous military forces, if it might become neccessary to defense the liberty of nations and the stability of the international system! We reserve to any possible reaction, which we think could become the right response to the actions of any nation, which won’t take care with this very clear point of view of the Präsident and the governement of the United States of America.“ (siehe Fußnote)
Eisiges Schweigen herrscht unter den Journalisten, nur das leise Summen von Kameras oder die Auslöser der Photoapparate sind hörbar. Donald weiß in diesem Moment, was alle denken: Dies ist eine klare Drohung, es ist sogar mehr als das. Dies ist eine offene Kriegsdrohung, nur geringfügig verhüllt durch die Sprache der Diplomatie, soweit Donald diese Kunst zu reden überhaupt versteht. Seine Miene hellt sich sogleich vollständig auf. Schnell kommt er zum Ende seiner Erklärung. Die US-Regierung sei vollkommen zuversichtlich, die entstandene Krise im Einvernehmen mit den großen Nationen Asiens zu bewältigen und als Herausforderung anzunehmen
„Die Volksrepublik China soll sich – so der unverbrüchliche Wille der Regierung der Vereinigten Staaten und des Präsidenten – dann, wenn sich die Spannungen in Asien wieder aufgelöst haben werden, als ein noch bedeutenderes Mitglied der Staatengemeinschaft begreifen, als dies heute schon der Fall sein mag.Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.“
Donalds sehr ernstes Gesicht löst sich, nachdem er gesprochen hat und noch immer unbeweglich, seine Arme erneut aufgestützt, am Rednerpult steht, innerhalb einer Sekunde in ein entspanntes Lächeln auf. Er lässt eine, zwei weitere Sekunden verstreichen, um dann mit demonstrativer Gemächlichkeit seine Hände von den Seiten des Pultes zu nehmen, seinen Blick ein letztes Mal durch den Halbkreis der internationalen Presse schweifen zu lassen und sich dann halb nach rechts umzuwenden. Er hält in der Bewegung inne, nimmt die Blätter seines Redemanuskriptes in die linke Hand und setzt die Körperdrehung fort, bis er Mike und den übrigen gerade in die Gesichter sehen kann. Zwischen den Lippen des Präsidenten blitzen jetzt die weißen Zahnkronen auf. Er strahlt Donald an und hebt seine Arme, um den Redner zum Zeichen der Verbundenheit kurz in dieselben zu schließen. Donald tut dazu die nötigen Schritte, bis er wieder bei Mike angelangt ist. Vorher kommt ihm Jenny einen Schritt entgegen und streckt die Hand aus, weil sie Donald von dem nun hinderlichen Papier befreien möchte. Nach der Umarmung legt der Präsident seinen rechten Arm um Donalds Schulter und schreitet den Weg zum Haus zurück. Nach wenigen Metern überlegt er es sich anders, lässt Donald wieder los und dreht sich zu den Kameras um. Ein letztes Mal für diese Nacht lächelt der Präsident im gleißenden Scheinwerferlicht in die laufenden Fernsehkameras, um sich mit einem kurzen Winken zu verabschieden.
Fußnote – Übersetzung der Erklärung Donald Humbers:Und dies ist ohne jeden Zweifel eine sehr ernste Warnung an die Adresse der Regierung der Volksrepublik China. Wir werden keinerlei Aggression gegen irgend einen unabhängigen Staat irgendwo auf der Welt dulden, aber ganz besonders nichtin Asien.Wir werden unsere gesamte, große Machtaufbieten, und unsere enormen militärischen Ressourcen, falls es notwendig werden sollte, die Freiheit der Nationen und die Stabilität der internationalen Ordnung zu verteidigen! Wir behalten uns jede mögliche Reaktion vor, von der wir überzeugt sind, dass sie die richtige Antwort auf das Vorgehen jeder denkbaren Nation sein könnte, die diesen sehr klaren Standpunkt des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika nicht teilen wird.